Das ( Frühjahres) NAFT in Wardenburg, Mai 2011

Um es gleich vorweg zu nehmen: Das war ein Teilnehmer Rekord! Als ich das NAFT plante ahnte ich nicht wie viele Fotografen unserer Einladung folgten. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um 25 Grad reisten 53 Teilnehmer aus allen Regionen Norddeutschlands an. Im Gepäck jede Menge neue Bilder, angefangen bei Sonnenaufnahmen – und Filmen, langbelichteten Galaxien sowie Reiseberichte. Es war einfach für jeden was da!

Aber der Reihe nach. Gegen 10 Uhr konnten wir in das Gemeindehaus in Wardenburg einfallen. Schnell waren die Fenster verdunkelt und die Stühle umgestellt. Die ersten Torten trafen ein; damit meine ich aber nicht unsere beiden Damen, die kurzfristig die Küche managen wollten. Ich meine die Torten die als Spenden von einigen Mitgliedern stammten. Sah echt lecker aus, was da so aufgefahren wurde! Am besten die Türen dicht machen und alles selber essen, dachte ich so….

In einem kleinen Raum nebenan konnte ein kleiner Flohmarkt aufgebaut werden, wovon mehrere Teilnehmer regen Gebrauch machten. Auf dem Rasen vor dem Vortragsraum wurden von zwei Teilnehmern H alpha Teleskope aufgebaut, die allen anderen zum Beobachten zur Verfügung standen.

Die Vortragsliste war schnell so voll, dass Einige ihre Ergebnisse gar nicht erst eingetragen haben. Es zeichnete sich ein LAAAANGER Nachmittag ab. Ich hatte die Vorträge zunächst in einzelne Blöcke zu je einer Stunde Dauer zusammengefasst. Ein paar Referenten überzogen aber ihre angekündigte Zeit, dadurch kam die Planung schnell durcheinander. Durch die Hitze draussen war es im Vortragsraum zudem sehr stickig, sodass Zwangspausen eingelegt werden mussten. Es macht schon was aus, wenn 20 Teilnehmer mehr anwesend waren als sonst bei unseren NAFT´s…! 

Die Vorträge im Einzelnen:

Da ich schon mal vorne stand und die Teilnehmer begrüsst hatte, zeigte ich meine wenigen (durch den miesen Winter und mehreren Zwangspausen durch Umbaumassnahmen) Galaxien Bilder.

2. Referent war Dirk Lucius aus Leer. Er zeigte Bilder der Sonne im Ha Alpha - und Kalzium Licht, die er u.a. mit seinem Genesis Refraktor gemacht hat.

Anschliessend war Harald Simon dran. Harald ist ja vor einiger Zeit in die Eifel gezogen und wohnt unterhalb der Sternwarte Hoher List, wo er seit Jahren Fördermitglied ist. Er berichtete über die traurige Tatsache, dass die Uni Bonn die Sternwarte aufgeben will und die Sternwarte abgerissen werden soll. 

Hartwig Lüthen aus Hamburg zeige seine Bilder, die er auf seiner Balkonsternwarte und in der GvA-Aussensternwarte in Handeloh gewonnen hat, sowie über die Bedeckung des Kleinplaneten Peraga.

Hans-Joachim Leue aus Hambergen zeigte fotografische Ergebnisse seiner Namibiareisen in den Jahren 2008 und 2009

Als 6. Referent zeigte Bruno Mattern aus Hamburg in seinem 1. Teil seines längeren Vortrages Galaxienbilder, die in seiner Sternwarte in der Lüneburger Heide entstanden. Mich beeindruckten die z.T.extremen Belichtungszeiten seiner gestackten Aufnahmen, die schon mal über 10 Stunden dauerten!

Danach sprach Jochen Berlemann von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe über den schwierigen Weg eine Remote Sternwarte zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Die Sternwarte steht in Moydans, Südfrankreich, und soll von zu Hause aus gesteuert werden. Kein leichtes Unterfangen, da neben der grossen Entfernung auch zahlreiche technische Probleme auftraten, wie er uns anschaulich beschrieb.

Carsten Reese aus Beckedorf zeigte ebenfalls gestackte Bilder, die mit seinem 10 Zoll Newton und seiner Atik Kamera im Garten seines Hauses entstanden. Interessant auch hier wieder die langen Belichtungszeiten, die zu beeindruckenden Ergebnissen führten!

Hartmut Renken aus Bremen zeigte anschliessend astrofotografische Impressionen seiner Schiffsreisen sowie Bilder von zu Hause aus. Nach den Deep Sky Bildern war das ein sehr schöner Kontrast!

Nun war Bruno Mattern wieder dran mit dem 2. Teil seines Vortrages. Er zeigte weitere beeindruckende Galaxien - und Nebel Bilder, die er zeitweise auch mit technischen Details der Bildgewinnung untermalte.

Uwe Freitag aus Lübeck zeigte uns im vorletzten Vortrag Bilder der Sonne, Polarlichter und Leuchtende Nachtwolken.

Ganz zum Schluss lauschten wir noch einem lange nicht mehr gehörten Geräusch: Die Lüftung eines Diaprojektors! Von wegen „Analog ist tot“! Oliver Paulien aus Lübeck zeigte Sternbildaufnahmen und Eindrücke des Aschberg Treffens im Frühjahr. Da ich die Batterien für die Fernbedienung nicht mit hatte, musste ich bei jedem Bild neu scharf stellen und die Dias manuell weiter transportieren. Klappte aber alles gut. Good old times!

Zwischen den Vorträgen wurden viele Pausen eingelegt. Bei über 50 Teilnehmern wird die Luft schon reichlich "dick", zu dem tat das recht schwüle Wetter ein Übriges... So reisten gegen 17.30 Uhr einige Sternfreunde vorzeitig ab. Die Einen um rechtzeitig in vorbestellten Restaurant zu sein und die Anderen weil die einzelnen Vorträge doch sehr lang wurden. Später wurde in Forum von Astrotreff noch eifrig diskutiert, warum Referenten immer wieder die von ihnen selbst angesetzten Zeiten masslos überziehen. Ich selbe finde das, wenn es im Rahmen bleibt, nicht so schlimm. Ich fahre ja zum NAFT um möglichst viel mit zu nehmen.

Ein kleiner Flohmarkt rundete das sehr gelungene NAFT ab. Dies fanden auch alle anderen Teilnehmer. Viel Lob gab es auch für die Bewirtung. Gegen 19.15 Uhr war das NAFT zu Ende. Einige Teilnehmer trafen sich noch im Restaurant „Split“ im Nachbarort Tungeln, um eine kleine Nachlese zu halten und noch was Gutes zu essen. Auch dieser tolle Tag ging leider zu Ende. Das NAFT hat bis auf die schlechte Luft im Raum allen Teilnehmern sehr viel Spass gemacht. Das nächste NAFT ist im Oktober 2011 in Hannover. Dank gebührt meinen fleissigen Helfern und Helferinnen, ohne die so ein Treffen nicht durchführbar ist! Danke auch für die zahlreichen Kuchenspenden!