Das 9. Norddeutsche Teleskoptreffen der Oldenburger Sternfreunde e.V.

vom 10. bis 12. August 2007

Nach zweijähriger Pause war es wiedermal soweit: Das 9. Teleskoptreffen der Oldenburger Sternfreunde konnte aufgrund eines Zwischenhochs stattfinden. Anfangs hatte ich schon die Befürchtung, dass das Treffen wieder wie letztes Jahr ausfallen würde, wenn man die Berichte über den Rest der Republik im Fernsehen verfolgte... Landunter hieß es in so mancher Region! Auch drei Tage vorher pladderte es am Veranstaltungsort wie aus Eimern. Die darauffolgenden beiden Sonnentage mit Wind allerdings brutzelten die Feuchtigkeit recht gut aus der Wiese, sodass man sie ohne Weiteres mit den Autos und den Zelten bevölkern konnte...

Am Freitag begann das Treffen mit rund 10 Teilnehmern gegen 18 Uhr. Der Himmel war mit Wolken und Dunst verhangen. Wir vertrieben uns die Zeit mit Grillen und Biertrinken, Zelt - und Teleskop aufbauen. Gegen 23 Uhr riss es für etwa zwei Stunden auf. Zwar mit Dunst und (aufgrund der Feuchtigkeit in der Luft) auch mit relativ hellem Himmel konnten wir diverse Objekte mit dem 8” Mak Newton in der Sternwarte beobachten. So zB. den Planeten Uranus, der zu dem Zeitpunkt im Südosten über dem Horizont stand. Um 1 Uhr war damit aber wieder Schluß. Die nächste Nacht sollte ungleich besser werden!

Am späten Nachmittag des Samstag trafen mehr Sternfreunde ein. Die Geräte wurden aufgebaut und der große Grill wurde angeheizt. Auf dem Speisezettel stand Bratwurst mit Brot und Salat sowie Bölkstoff. Dieser aber in Maßen, denn der Blick zum Himmel versprach eine Supernacht! Die Bar mit allerlei Getränken und Kaffemaschine war diesmal in der Diele meines Hauses aufgebaut. Hier konnten sich auch die Fotografen mit ihren Laptops niederlassen.

Am Nachmittag konnten wir die Protuberanzen auf der Sonne durch den 90er Coronado von Harald Simon beobachten. Ein eindrucksvolles Bild! Zu Beginn der Dämmerung standen alle natürlich an den Geräten um Jupiter zu beobachten, der in diesem Jahr recht tief am Horizont steht. Ein weiteres Highlite war der Überflug der Raustation ISS und dem angedokten Shuttle Endevour, die für 22.43 Uhr angekündigt waren. Bei einer Höhe von mehr als 50 Grad hatten wir an diesem Tag einen Logeplatz für die Beobachtung. Einige Fotografen haben das Ereignis eindrucksvoll mit Webcam und Laptop verewigt. Ein Ergebnis seht Ihr weiter unten (ohne Komentar!). Bei einem Rundgang durch den Gerätepark konnte man auch in diesem Jahr erlesene Optiken bewundern sowie pfiffige Ideen beim Selbstbau. Auch das ist weiter unten dokumentiert. Auffällig war die Anzahl der anwesenden EQ 6 Montierungen, die größere Newtons tragen. Aber auch Dobsons verschiedener Größe waren vertreten. Was mir auch aufgefallen ist: Es gibt offenbar keine Fotografen mit analogen Kameras mehr. Mindestens eine Webcam und Laptop ist heute Standart. Wenn man die Ergebnisse so sieht, ist auch klar warum!

Nachts wurde dann alles aufs Korn genommen, was beobachtbar war. Die Milchstraße war hell und klar strukturiert wie lange nicht mehr. Selbst für unsere Region schwierige Objekte waren kaum ein Problem. Ein weiterer Leckerbissen war sicher das Maximum der Perseiden, was mit dem Datum des Treffens zusammenfiel. Viele sehr helle Meteore waren sichtbar. Diesmal störte der Mond auch nicht die Sichtung schwächerer Objejkte. Bei einem guten Seeing konnten alle Geräte das zeigen, was möglich war. Vom 60mm Refraktor bis zum 12 Zoll Lomo war alles vertreten, sodass auch die Einsteiger, die das erste Mal auf unserem Treffen waren, sehen konnten, was man mit den einzelnen Geräten machen kann. Sicher haben einige richtig Blut geleckt und verlangen nun nach mehr...

Apropos lecken, mein Hund hatte alle Teilnehmer so richtig lieb und die Teilnehmer nun bestimmt keine Angst mehr vor Schäferhunden. Aber seid gewiss, die kann auch anders! Aber bei uns haben Hobbyastronomen sowie Reiter offensichtlich gute Karten.

Resümee: Das Treffen war durch die Supernacht am Samstag wieder ein voller Erfolg. Ca. 30 Sternfreunde waren anwesend. Viele waren im Urlaub, einige Stammgäste fehlten diesmal leider. Alle Teilnhmer waren gut zufrieden. An die Teilnehmer an dieser Stelle ein dickes Lob: Ich lege beim Treffen immer eine Teilnehmerliste sowie eine Preisliste aus. Hier tragen sich alle die was verzehren ein und bezahlen bei der Abreise unaufgefordert. Das hat auch in diesem Jahr wieder sehr gut geklappt, alle waren wiedermal grundehrlich sodas die Kasse am Schluß gestimmt hat. Vielen Dank dafür!

Am Sonntagmorgen bekamen wir noch Besuch von NDR 1, Radio Niedersachsen. Der Reporter interviewte einige Teilnehmer zum Thema Perseiden. Unsere Eindrücke der Nacht sollten dort den geneigten Hörern am Montagmorgen nähergebracht werden. Als der Reporter fertig war, gab es ein Frühstück unter freiem Himmel, wo wir unsere eigenen Eindrücke der Nacht erzählten.

Ich freue mich schon auf das nächste Mal und wünsche den Veranstaltern der nächsten Treffen in Deutschland im September und Oktober den gleichen Traumhimmel wie wir ihn hatten!

Anblick am späten Nachmittag. Aufbau der Geräte

Ohne Mampf kein Kampf!

 Hier der Bratmaxe

Nike hatte alle Sternfreunde lieb...

Hier ein 8 Zöller auf EQ 6

Noch einer, Allerdings als Eigenbau

4 Zoll ED Refraktor auf Giro2

Hier einige interessante Anregungen für den Selbstbau; eine Scharfstellhilfe

Und hier eine selbst entworfene Hauptspiegel Halterung mit Lüftermotor

90mm Coronado auf AJO Montierung und Digitalen Teilkreisen. Hiermit konnten wir nachmittags zahlreiche Protuberanzen sehen.

Schweres Geschütz auf Mauz MAM 50

115mm TMB APO auf Giro 2

Blick durch den 8” Mak Newton von Intes Micro in der Sternwarte

In der Dämmerung wurde Jupiter beobachtet, hier durch einen 9.1” Mak Cassegrain von Intes

Oder hier durch ein 8” Schmidt Cassegrain von Meade

Manchmal gibt es auch eine gewisse Genick Akrobatik

Rechts eine Selbstgebaute Rockerbox für einen 4” Newton.

Links ein 8” Newton

Oben und unten: Ohne Schleppi geht kaum noch was. Hier das Lifebild vom Jupiter durch eine Webcam

Mit dem Celestron C 9,25 wurde das Bild von der ISS rechts gemacht.

Hierzu fällt mir nichts mehr ein!

Links: Jupiter Animation von Oliver Stiehler und Christian Ahlers durch 9,1” Mak Cassegrain und 9,25” Celestron Schmidt Cassegrain

Oben: Bild von der ISS mit Shuttle von Oliver Stiehler mit dem o.g.Mak. Pfeile zeigen auf das Shuttle, das durch ein Modul etwas verdeckt ist.

Auch hier der Jupi im Visier

Voll verkabelt. Hier wird Videoastronomie betrieben

Ist es da drinnen etwas wärmer???

 

Zwei Bilder, die ich zwischendurch mit dem 8” Mak Newton und meiner Canon EOS 300D gemacht habe. Es gab keine Nachführkontrolle, die WAM 6000 Montierung lief nur mit.

Links NGC 891, 4 x 3 Minuten belichtet

Rechts M27, 2 x 4 Minuten belichtet. Die Bilder wurden noch nicht nachgearbeitet.

Vorm Frühstück noch Besuch vom NDR 1 Radio Niedersachsen

Gut, das kein Fernsehen da war, so verknittert wie wir aussahen... nach DER Nacht

Bis bald bei unserem nächsten Treffen!