Das 12. Norddeutsche Teleskoptreffen in Portsloge
vom 13. bis 15. August 2010
Wiedermal ein kleiner Ausnahmezustand... Die ganze Woche Hektik, wird das Wetter gut genug? Oder steht die Wiese unter Wasser? Die Prognosen sahen bis zwei Tage vorher alles andere als gut aus! Dann die erlösende Nachricht: Das Wetter wird zumindest trocken in unserer Region. Mal sehen was noch so geht...
Am Freitag Nachmittag schien die Sonne, alles sah gut aus. Die ersten Sternfreunde trafen ein und bauten Zelte oder Fernrohre auf. Das 12. Treffen konnte beginnen. Eine Absage wäre ja auch ... ach was, das geht garnicht! In den letzten Jahren hat sich unser kleines Treffen zu einem regionalen Highlite entwickelt. Sternfreunde aus dem Raum Bremen, Achim, Brake, Wilhelmshaven, Oldenburg, Apen, Ostfriesland, Emsland, Braunfels sind mittlerweile Stammgäste hier. So auch diesmal. Diesmal freute ich mich über einen Gast ganz besonders, der spontan zu uns stiess: Trotz seines hohen Alters und erst kürzlich überstandener Operation besuchte uns unser Mentor und Weggefährte aus den Anfängen des Vereins, Herr Runge aus Oldenburg! Damit hat wohl keiner gerechnet, das fand ich richtig klasse!
Am Freitag Abend wurde zunächst wie jedes Jahr ausgiebig gegrillt. Bei Virginiasteak, Bratwurst und Salaten liessen wir es uns gut gehen. Danach war Fachsimpeln und Geräte Aufbau angesagt. Leider konnte man am Abend nur kleine Lücken im dunstigen Himmel nutzen. Gegen Mitternacht war alles verhangen. Wir trösteten uns mit Bölkstoff, bis es am Morgen zu regnen begann.
Am Samstag wurde in der Scheune ausgiebig gefrühstückt, die Sonne lachte schon, es war angenehm warm. Die Feuchtigkeit war schnell weggebrutzelt. So vertrieben wir uns die Zeit mit der Beobachtung der Sonne oder dem Planeten Venus. Die Fotografen nahmen kurze Videos auf, aus denen dann Bilder entstanden. An anderer Stelle wurde der Umgang mit dem Polsucher geübt und dann per GoTo Objekte angefahren. Oder man lag einfach nur faul in der Sonne und versuchte etwas Schlaf nachzuholen, der letzte Nacht fehlte. Am Nachmittag trafen immer mehr Sternfreunde ein, sodass wir bald in alter Sollstärke waren, ca. 35 Beobachter plus einzelne Besucher. Im 90mm Coronado von Dirk Lucius konnte man mehrere Protuberanzen und viele Strukturen auf der Sonne beobachten. Vor allem die Selbstbauten sorgten wieder für viel Gesprächsstoff. Das Wetter war immer noch sehr gut, keine Wolke trübte den Himmel.
Nach dem ausgiebigen Grillen, wo weitere 50 Steaks, Bratwürste und Bölkstoff den Weg ins Nirwana fanden, wurde der Nachhimmel kritisch beäugt, wird das Wetter halten? Es sollte zumindest bis Mitternacht halten! Wir konnten diverse Deep Sky Objekte beobachten und den Besuchern die nicht zur “Szene” gehörten mal einen kleinen Eindruck vermitteln, was mit Fernrohren möglich ist. Einzig die Astrofotografen kamen diesmal kaum auf ihre Kosten, da der Himmel diesig war und gegen Mitternacht zuzog. Wir bauten uns in der Scheune kurzerhand den Vereins Beamer auf und ein paar Sternfreunde zeigten neueste Ergebnisse.
Trotz des nicht optimalen Wetters herrschte allseits gute Stimmung. Es wurde wieder viel gefachsimpelt und Erfahrungen ausgetauscht. Mich hat auch besonders gefreut, dass 5 neue Sternfreunde aus der Region den Weg zu uns gefunden haben. Es haben sich dadurch interessante Kontakte ergeben, die hoffentlich in nächster Zukunft gefestigt werden können!
Auch dieses Treffen wird allen sicher noch länger im Gedächtnis bleiben, obwohl das Wetter nicht optimal war. Immerhin wurden wir entgegen den Wetterprognosen für das Wochenende vom Regen verschont, wir konnten sogar was beobachten. Das Wichtigste ist und bleibt aber der Austausch untereinander. Und das hat super geklappt! Am Sonntag Nachmittag reisten die letzten Sternfreunde ab und es fing an zu regnen...
Das Timing konnte nicht besser sein!
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