Fahrt zum 9. Internationalen Teleskoptreffen auf dem Dobratsch und zum Sudelfeld bei Bayerischzell vom 16.9.bis 23.9.1993

Teilnehmer: Stefan Ritter, Harald Simon, Werner Kreye, Greg Foster, Adolf Schulze, Gerd Wienekamp und ich

Wie jedes Jahr fuhren wir mit mehreren Sternfreunden nach Kärnten zum ITT. Gleich in der ersten Nacht konnten wir für etwa 5 Stunden beobachten. Das Wetter war aber sonst nicht gut. Starke Regengüsse gingen in den Bergen schon seit Tagen nieder. Es war außerdem sehr windig. Wir befanden uns am Hang auf drei Parkplatzen mit starken Fallwinden. An Fotografie war kaum zu denken. Tagsüber vertrieben wir uns die Zeit mit Fachsimpeln und Erfahrungsaustausch mit den anderen Sternfreunden, die aus 4 Ländern angereist waren. Die zweite Nacht war zunächst recht klar und das Seeing sehr gut. Saturn z.B. stand ruhig in Okular sodass sogar einige Fotos gelangen. Damals wurde analog fotografiert. Man war daher bei Planetenfotos auf sehr ruhige Luft angewiesen, wegen den relativ langen Belichtungszeiten. An den folgenden Tagen wurde das Wetter immer schlechter. Ein bekannter Sternfreund und Astrohändler aus Augsburg gab uns den Tipp, es mal auf der Alpnennordseite zu versuchen. Wir entschlossen uns mit drei Mann zum Sudelfeld zu fahren. Das Sudelfeld ist ein Beobachtungsort, der bei Sternfreunden sehr bekannt ist. Der Ort liegt in der Nähe von Bayerischzell am Wendelstein. Am nächsten Tag brachen wir auf. Gute Wahl, denn es erwartete uns ein strahlend blauer Himmel. Die nächsten beiden Nächte konnten wir bei klarem Himmel gut beobachten und fotografieren. Es gelangen mehrere Deep Sky Fotos, die unter anderem bei den analogen Bildern auf dieser Webseite abgebildet sind.

Unser Wohnmobil leistete uns gute Dienste. Es war ein umgebauter Bus, wo eine Schlafkabine angesetzt war. Es bot für 6 Personen Schlafplatz.

Das ITT in Kärnten wir heute nicht mehr auf dem Dobratsch (bei Klagenfurt, 1724m) veranstaltet. Leider, denn ich finde den Standort wesentlich besser als den heutigen. Man konnte auf drei Parkplätzen ebenerdig sein Gerät aufbauen, gleich neben den Fahrzeugen. Auch war das Treffen nicht so auseinandergezogen wie heute. Störendes Licht gab es nicht. Die Fenster des Hotels am heutigen Standort sind zwar während des Treffens verdunkelt, die anderen (zahlreichen) Hütten am Berg aber nicht. Nach meinen Informationen wird das Treffen am Dobratsch nicht mehr veranstaltet, weil sich einige “Sternfreunde” in der Aichinger Hütte, wo man Quartier und Verpflegung bekam, derart schlecht benahmen, dass der Wirt seine Pension für ein Treffen nicht mehr zur Vefügung stellen will. Rechnungen wurden nicht bezahlt und die Sanitären Anlagen wurden in einem katastrophalen Zustand hinterlassen. Schade, es ist wie so oft, dass einige wenige allen anständigen Leuten alles kaputt machen. Ich kenne einige Sternfreunde, die diesem Treffen wirklich hinterher trauern...

Das ITT am Dobratsch. Getümmel auf drei Parkplätzen. Man stand ebenerdig auf festem Grund

Das Wetter spielte diesmal nur selten mit. Es war kalt und feucht.

Mein langjähriger Begleiter, ein C11 auf der Atlux Montierung. Hiermit gelang mir so man ein gutes Foto.

Greg und Werner beim Zelt aufbauen.

Ein bekannter Astrohändler baut gerade seinen Platz auf

Der Platzhirsch! Ein 70cm Dobson als Eigenbau.

Eine Stalinorgel, oder besser eine Takahashiorgel...

Bei solch einer großen Öffung bleibt kein Wunsch mehr offen

Albert. Er versorgte uns mit Wein und Käse, den man auch im Wohnmobil wieder fand...Abends sang er Chansons

Hier sind wir auf der Fahrt zum Sudelfeld. Der Ort vor uns ist Bayerischzell. Der Berg dahinter ist der Wendelstein. Ganz oben sieht man das Wendelstein Observatorium.

“Unser” Wohnmobil. War zwar langsam und laut, aber sehr geräumig.

Auf der Suche nach unserem neuen Standort gab es erstmal eine kleine Stärkung. Man sieht schon, dass das Wetter hier erheblich besser war. Guter Tipp von Martin Birkmeyer!

Hier fand ich eine ruhige Ecke zum Fotografieren. Ich weis gar nicht mehr, wie oft ich in den zehn Jahren als “Astro-Nomade” diesen schweren Lichteimer auf und abgebaut habe.