Fahrt zur Hochalpinen Forschungsstation Gornergrat des Physikalischen Instituts für Millimeter und Submillimeter Astronomie Köln

vom 5.10.bis 8.10.1989 Teilnehmer: Harald Simon, Gert Wienekamp und ich

Prof. Winnewisser, Leiter des Physikalischen Instituts in Köln lud uns nach einem Vortrag in Nordenham, bei einer kleinen Nachsitzung in einer Nordenhamer Gaststätte ein, die Forschungsstation Gornergrat zu besuchen. Diese Gelegenheit ließen wir uns natürlich nicht nehmen. Der Professor schickte uns per Post die nötigen Legitimationen, damit wir dort Einlass bekamen. Die Fahrt mit unserem vollgepackten Mercedes 200 D führte an Basel vorbeibis zur Auto Verladestation in Kandersteg. Mit dem Autozug dann bis Goppenstein, dann weiter nach Täsch, wo für unser Gefährt Endstation war. Von da an ging es nur noch mit dem Zug nach Zermatt und dort schließlich mit der Zahnradbahn auf den Gornergrat.

Da wir voller Zuversicht waren, was das Wetter anging, nahmen wir natürlich sehr viel an Ausrüstung mit. Ein Celestron 8, eine Celestron 8 Schmidtkamera, jeweils mit Leitfernrohr, sowie ein 80mm Vixen Fluorit Fernrohr, alles mit Montierung. Außerdem eine Vixen Reisemontierung, mehrere Fotostative samt 3 kompletter Fotoausrüstungen. Das ganze wog zusammen 210 KG, was wir jeweils beim Umsteigen mit ins Abteil nahmen. Da war für die anderen Fahrgäste etwas weniger Platz...

Die Fahrt zum Gipfel erlebten wir bei strahlendem Sonnenschein. Wir freuten uns auf unsere erste Nacht in 3150 Meter Höhe!

Oben angekommen hatten wir nun das Problem unsere Ausrüstung vom kleinen Gipfelbahnhof ins Kulmhotel zu transportieren. Das Kulmhotel befindet sich direkt unter der Forschungsstation. Noch ein Problem war, dass die Luft in 3150 m Höhe schon recht dünn ist und wir “Flachlandtiroler” schon ganz gut schnaufen mussten! Der Weg zum Hotel war steil und etwa 300m lang. Jo, 5x rauf und runter... da kommt Freude auf! Ein Mitarbeiter der Station begrüßte uns und organisierte einen großen Bollerwagen, mit dem wir dann die Klamotten hochschieben konnten. Gar nicht so einfach, 210 KG zu schieben bei sehr dünner Luft. Nach 20 Minuten war alles geschafft.

Unsere 3-Bett Unterkunft hatten wir im Hotel, welches aufgrund der Legitimation etwas billiger für uns war als normalerweise. Verpflegen durften wir uns in der Küche der Forschungsstation. Die drei Doktoranten, die während unseres Aufenthaltes Dienst taten, namen uns sehr freundlich auf und zeigten uns die ganze Station. Wir durften ihnen sogar ab und zu bei der Arbeit “über die Schulter” schauen. Sowas bekommt man sicher nicht noch mal zu sehen.

Unsere Freude wurde dann aber getrübt, weil sich das Wetter änderte. Es war die letzten drei Wochen so klar wie bei unserer Ankunft, erzählte man uns. Nun gab es Schnee und der Himmel zug sich total zu. Tagsüber kletterten wir auf ein kleines Beobachtungsplateo oberhalb des Hotels, wo wir quasi über die Forschunggsstation rüber schauen konnten. Der Anblick der Bergwelt im Schnee war für uns unvergesslich. Alles 4000er um uns herum. Mehrere Gletscher und tiefe Täler, und natürlich der Blick auf das Matterhorn.

Leider bekamen wir nicht einen Stern zu sehen, wir konnten nur tagsüber den Mond sehen bei etwas bewölktem Himmel. Tja, es gibt Leute die machen mit wenig Ausrüstung viel, wir machten mit viel Ausrüstung gar nichts! Die Fahrt zum Gornergrat war aber trotzdem schön und unvergesslich!

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Die Fahrt führte durch die schöne Bergwelt der Schweiz

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Hier blicken wir aus der Zahnradbahn auf einen Hubschrauber, aus dem man einen Film drehte

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Oben ein Blick in die Küche der Station und links ein Blick in unser Zimmer

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Ankunft am kleinen Gipfelbahnhof. Ab hier mussten wir die Ausrüstung per Bollerwagen hochschieben

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Zwei Astronomen bei der Arbeit

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Steiler Weg zur Aussichts Plattform. Die Ausrüstung mussten wir unter größter Vorsicht hochschleppen

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Der Blick von oben über das Hotel

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Atemberaubender Blick in die Bergwelt der 4000er.

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Wo Gerd hier sitzt, ging es über tausend Meter runter!

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Außer Mond bei Tag war nicht viel zu sehen. Aber man konnte mit dem C8 schön weit in die Berge schauen

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Die Forschungsstation von oben. Links die Kölner Station und rechts die Italienische Staion, die wir aber nicht besuchen konnten

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Wolkenverhangener Blick auf das Matterhorn

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Gerd fotografiert die Berge. Dreißig Zentimeter weiter nach vorn...und Tschüss!

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Es gibt Leute, die machen mit wenig Ausrüstung viel. Wir machten mit viel Ausrüstung nichts!